Weihnachtsaktion 2020
Aktualisierung Oktober 2021:
Die Weihnachtsaktion hat mittlerweile Früchte getragen: Mit unseren Geldern wurde in den Sommermonaten ein Klassenzimmer gebaut, das in der Zwischenzeit auch schon bezogen wurde. Pfarrer Kazitonda bedankt sich hierfür beim Willibald-Gymnasium noch einmal ausdrücklich:
Ich darf meinen Dank sagen! Mit diesem Schuljahr sind die Kinder froh: das Klassenzimmer ist fertig ! Die Kinder, die Eltern und das Personal sind sehr glücklich, einen Raum zu haben, wo die Kinder betreut werden! Nun sind die Vorschulkinder sehr glücklich! Vergelt’s Gott! Dank an alle , die sich für das Projekt engagiert haben! Ein besonderes Dankeschön gilt den Schülerinnen und Schülern, dem Personnal und der Leitung des Willibald-Gymnasiums!
Außerdem wurde uns ein kleiner Film gegeben, der die Freude der Kinder über ihr neues Klassenzimmer zeigt:
Hier auch nochmals der Film zur Weihnachtsaktion 2020,
weil Corona-bedingt die traditionellen Präsenzveranstaltungen nicht stattfinden konnten.
Wer die Weihnachtsaktion des Willibald-Gymnasiums unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an folgende Kontonummer bei der Diözese Eichstätt KdöR tun:
DE69 7509 0300 0107 6149 50
BIC GENODEF1M05
Verwendungszweck: Weihnachtsaktion Willibald-Gymnasium.
Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch den Artikel zur Weihnachtsaktion im Eichstätter Kurier: https://t1p.de/lhd0
Das Spendenergebnis steht fest: „Ich bin sehr stolz auf euch“
Große Freude herrschte Anfang Februar am Willibald-Gymnasium, als Religionslehrer Andreas Graf dem Pfarrer von Hepberg, Jean-Marie Kazitonda, das Ergebnis der Weihnachtsaktion mitteilen konnte: Es war die stolze Summe von über 9400 Euro zusammengekommen.
„Ich bin sehr stolz auf euch“, sagte Kazitonda bei der Bekanntgabe des Spendenergebnisses, bei der Religionslehrer Andreas Graf symbolisch einen Ziegelstein überreichte. Wie die gesamte Schulfamilie des WG war sich Kazitonda unsicher, wie gut eine Spendenaktion zu Pandemiezeiten funktionieren könne. „Aber es ist unglaublich gut gelungen“, freute sich Kazitonda. „Ich habe es geahnt, ich bin bei der Spendenaktion mit den Schülern fast so etwas wie verwandt gewesen“, frohlockte Kazitonda. „Ich bedanke mich herzlich bei allen, die durch ihr Engagement und ihre Spenden zu diesem Ergebnis beigetragen haben.“ Auch Religionslehrer Andreas Graf, der als Fachschaftsleiter die Weihnachtsaktion federführend organisierte hatte, war von der Höhe der Spenden sichtlich bewegt. „Dieser Betrag ist sogar höher als manches Ergebnis der Vorjahre“, meinte Graf. Man habe freilich bei der Information der Schüler und der Spendenakquise in diesem Schuljahr sehr kreativ sein müssen: Anstelle einer großen Informationsveranstaltung für jede Jahrgangsstufe habe man mit Kazitonda einen Film gedreht. Weil auch die Spenden eines Weihnachtskonzertes fehlten, habe man kurzerhand in Kooperation mit dem Eichstätter Weltladen fair gehandelten Kaffee aus Burundi verkauft und um Spenden geworben. Wie in den vergangenen Jahren gab es auch Armbändchen zu kaufen. „Wir haben aber gezeigt, dass wir auch zu Pandemiezeiten die Nöte unseres Nächsten im Auge haben und auch unter erschwerten Bedingungen helfen können“, meinte Graf. Corona dürfe keine Ausrede bei der Nächstenliebe sein.
Auch Schulleiter Claus Schredl freute sich sehr über das Engagement der Schüler, Lehrer und Eltern: „Das ist ein großartiges Ergebnis der gesamten Schulfamilie. Es ist keine Selbstverständlichkeit, sich unter Coronabedingungen für den Nächsten in diesem Maße einzusetzen und so eine weltumspannende Solidarität zu zeigen“, meinte der Schulleiter.
Mit der diesjährigen Weihnachtsaktion unterstützt das Willibald-Gymnasium den Bau eines Klassenzimmers in Burundi, dem Herkunftsland von Jean-Marie Kazitonda. Dort soll auf dessen Initiative ein kleines Schulzentrum entstehen, von dem bereits zwei Klassenzimmer und ein Verwaltungstrakt existieren (EK berichtete). Kazitonda war selbst 13 Jahre lang als Religionslehrer in Burundi tätig, die Bildung ist ihm daher ein besonderes Anliegen. „Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft unseres Landes“, sagte er im Hinblick auf sein Projekt. Der Bau eines einzelnen Klassenzimmers kostet etwa 10 000 Euro. Dem Willibald-Gymnasium ist es damit also gelungen, nahezu die Gesamtkosten eines Zimmers zu erwirtschaften. Kazitonda versprach: „Sobald das Geld in Burundi angekommen ist, werden die Bauarbeiten beginnen.“ Er rechnet damit, dass schon im Mai das Zimmer fertig ist. Das Willibald-Gymnasium wird dann sofort Fotos von dem Projekt bekommen.
2019
Mit Büchern helfen
„Bücher sind Mangelware in diesem Flüchtlingscamp.“ Nicht nur bei Äußerungen wie dieser war es mucksmäuschenstill im Musiksaal des Willibald-Gymnasiums. Mitte November hat Jaqueline Flory, die Gründerin der Münchner Organisation Zeltschule e.V., den Schülerinnen und Schülern des WG über die Situation in einem libanesischen Flüchtlingscamp berichtet. Ziel des WG ist es, für dortige Kinder Lesebücher zu finanzieren.
Bereits seit knapp 30 Jahren zählt die Weihnachtsaktion zu einem festen Programmpunkt im Jahreskalender der Schule. Und schon seit jeher kümmert sich die Schule in den Wochen rund um Weihnachten intensiv um ausgewählte Hilfsprojekte, die nicht im großen Fokus der Öffentlichkeit stehen. In diesem Jahr soll eine Zeltschule im Libanon unterstützt werden. Aus diesem Grund war in der vergangenen Woche Jaqueline Flory gemeinsam mit Melanie Schillinger am WG zu Gast. Die beiden haben es sich in der Vorstandschaft der Organisation zur Aufgabe gemacht, gegen die Analphabetisierung einer ganzen syrischen Generation anzukämpfen.
Angefangen hat alles im Jahr 2015, als Flory am Hauptbahnhof München die ersten Flüchtlinge nach Deutschland kommen sah und sich dachte: „Es muss doch möglich sein, diesen Menschen auch in ihrer Heimat zu helfen, ohne sie zu einer gefährlichen Reise nach Europa zu drängen.“ Gesagt getan. Mit ein paar Mitstreitern hat sie einen Verein gegründet, der sich um die Errichtung von Zeltschulen im Libanon, wo hunderttausende aus Syrien geflohene Flüchtlinge untergekommen sind, kümmert. Mittlerweile hat Flory zwölf dieser Schulen errichtet, in denen mehr als 3000 Kinder unterrichtet werden. Aus Raummangel werden die Kinder im Dreischichtbetrieb unterrichtet. „Wir müssen Anwesenheitslisten führen, damit niemand zweimal am Tag kommt“, sagte Flory zur Beliebtheit dieser Schulen – zur großen Verwunderung der deutschen Zuhörer. Flory wies aber auch darauf hin, dass die Errichtung der Schule nur der Anfang sei. „Oft sind die Kinder für die Ernährung und das Familieneinkommen zuständig, weil laut libanesischem Gesetz nur sie, aber nicht die Erwachsen eine Arbeitsberechtigung haben.“ Arbeiten die Kinder bei der Gemüseernte, fehlt das Geld für Essen. Auch hier schafft der Verein Abhilfe – wohlwissend, dass die Kosten für die Ernährung einer Familie höher liegen als die Errichtung einer Schule.
Dabei kümmern sich Flory und ihre Mitstreiter aber auch um Innovation: Um die vielen Halbliterflaschen an Wasser im Camp zu vermeiden – fließend Wasser gibt es dort schlichtweg nicht - , organisiert der Verein wöchentliche Anlieferungen von großen Wassertanks. 600 000 Liter werden so alle sieben Tage in die Bekaa-Ebene, wo sich die Flüchtlingscamps mit ihren mittlerweile knapp 2 Millionen Flüchtlingen aufhalten, gebracht. „Der libanesische Staat duldet die Flüchtlinge, hilft ihnen aber auch nicht“, sagte Flory. Sie ist sich aber sicher, dass sie mit den Schulen einen wichtigen Beitrag für die Zukunft des Landes Syrien leistet. „Diese Generation soll ja, wenn der Krieg wieder aus ist, das Land wieder aufbauen“. Zu dieser Bildungsoffensive gehören auch Alphabetisierungskurse für die Mütter, denn in Syrien ist gerade das Bildungsgefälle von Stadt und Land enorm: Während in der Hauptstadt Damaskus viele Frauen auch in akademischen Berufen arbeiten, können auf dem Land 30 Prozent der Frauen nicht lesen und nicht schreiben. Im Februar will Flory, die für ihr Engagement bereits von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey ausgezeichnet wurde, die nächste Zeltschule eröffnen. Die dort unterrichteten Schüler wollen die Willibaldiner mit Lesebüchern beschenken.
Über Kuchenverkauf, Spenden, Einnahmen beim Weihnachtskonzert und dem Verkauf von Armbändern sollen die benötigten Gelder gesammelt werden. Ziel ist es, für 250 Kinder ein Buch zu kaufen.